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Stadtwerke münster Vertrag

03 Aug

Ab den 1950er Jahren erweiterte sich der Verantwortungsbereich der Stadtwerke deutlich: 1953 fiel ihnen der Betrieb des münsterschen Binnenhafens zu, der bisher von der Stadt selbst betrieben wurde. Ebenso übergab die Stadt ihnen 1956 das Stadtbad am Zoo, 1966 dann auch die restlichen Bäder, die sie bis 1983 behielten. Danach übernahm die Stadt den Bäderbetrieb wieder in Eigenregie. 1967 erfolgte die Umgründung des bisherigen städtischen Eigenbetriebs in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, um das Unternehmen einerseits flexibler zu machen, andererseits aber auch die finanziellen Risiken für die Stadt zu begrenzen. Alleinige Gesellschafterin blieb jedoch die Stadt Münster. Rund 20 % des münsterschen Wärmebedarfs wird aus Fernwärme gedeckt. Vollständig im Besitz der Stadtwerke befinden sich die Verkehrsservice Gesellschaft Münster mbH (VSM) und die münsterNETZ GmbH sowie ein Unternehmen, das einen Windpark betreibt. Diese Unternehmen werden als verbundene Unternehmen vollständig in die Bilanz der Stadtwerke konsolidiert. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Straßenbahn schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Ab 1941 wurden auch Gleise bombardiert und der Fahrbetrieb immer weiter eingeschränkt. Mit der Zerstörung des E-Werks 1944 musste die Straßenbahn auf Grund von fehlender Elektrizität vollständig eingestellt werden. Nach Ende des Krieges wurde das Netz wiederhergestellt: Am 13. November 1946 fuhr die erste Bahn auf der Linie 2 (ehemals gelb). 1948 wurde auch die ehemalige rote Linie als Linie 1 teilweise reaktiviert. In der Zwischenzeit setzten die Stadtwerke Busse und auch LKW zum Personentransport ein. 2001 beschloss der Stadtrat mit seiner Mehrheit aus CDU und FDP, die Stadtwerke zu 49 % an einen privaten Investor zu verkaufen. Gegen diesen Verkauf formierte sich eine Bürgerinitiative, die 2002 über 17.000 Unterschriften gegen den Ratsentschluss gesammelt hatte und so einen Bürgerentscheid erzwang.

Am 16. Juni 2002 stimmten 42.929 Münsteraner (65,4 %) gegen die Privatisierung, 22.706 (34,6 %) dafür. Da die Gegner auch das 20-%-Quorum erreichen konnten, wurde der Ratsbeschluss ungültig, die Stadtwerke verblieben zu 100 % in städtischer Hand. [12] Mehr Informationen im Abschnitt „Versuchte Teilprivatisierung 2001/2002“. Ausweislich der Stromkennzeichnung der Stadtwerke Münster stammten 2018 60,3 % des gelieferten Stroms aus regenerativen Quellen, 34,6 % aus fossilen Energieträgern und 5,7 % aus Atomkraft. [23] Die Bürgerinitiative argumentierte hingegen, dass die Stadtwerke für das Gemeinwohl unverzichtbar seien und in kommunaler Hand eine sichere und bürgernahe Energieversorgung mit Strom, Gas, Wasser und Wärme garantierten. Man dürfe Versorgung und Nahverkehr nicht einem Konzern überlassen, der nur Gewinnmaximierung anstrebe.

 
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